Mittwoch, 10. Januar 2007

Der Opa meines Kindes...

... ist gestorben - väterlicher Seite.
Er hat meinen Kleinen zwar nur 3x im Leben gesehen und ich habe seit der Trennung auch kaum Kontakt gehabt, aber trotzdem ist es irgendwie der Opa!
Soll ich es ihm erzählen? Mit etwas belasten, wonach er nie fragt?
Oder soll ich schweigen, weil er sowieso nie zu unserem Leben gehört hat?

Irgendwie fühle ich mich komisch. Ich bin nicht traurig, dazu stand er mir nicht nahe genug.
Der Vater meines Kindes tut mir dennoch leid, auch wenn er durch diesen Mann keine schöne Kindheit hatte. Er leidet, er trauert, er vermisst.
Ich kann es irgendwie verstehen und irgendwie bin ich sauer!

Sauer, weil ich seit gestern Abend über den Tod eines Mannes grübel, der mit mir nichts zu tun hat. Der mir nichts bedeutet und trotzdem beschäftigt.

Vor einigen Wochen rief mich der erzeuger an und erzählte mir, dass es wahrscheinlich bald zu Ende sein wird mit seinem Vater.
Warum hat er das gemacht?
Warum schafft er es immer wieder mich in sein Leben einzubeziehen aber nie nach mir und unserem Kind zu fragen?
Ich bin manchmal so wütend auf ihn, kann ihn aber nicht im Stich lassen. Ich höre immer zu, gebe Tipps, munter ihn auf und markier die Starke.
Wozu?
Will ich ihm nicht zeigen, wie sehr er mich verletzt hat? Will mein Stolz nicht zulassen auch mal schwach vor ihm zu sein?

Bei eben diesem Gespräch vor einigen Wochen erzählte er mir, dass sein Vater nach unserem Kind gefragt hat.
Ob er ihn noch einmal sehen könnte ...

Ich dachte in dem Moment nur an mein Kind! Warum sollte er mit seinem Vater (den er sonst nur 3x im Jahr sieht) zu einem Fremden fahren ans Krankenbett.
Er wär zu Tode erschrocken, er hätte es nicht begriffen, er wäre danach nur verstört. Also habe ich NEIN gesagt.
Hatte ich das Recht dazu?
Einem alten Mann das zu verwehren?
Andererseits ist mein Kind nicht dazu da irgendwem das Gewissen zu bereinigen!
Wo war diese Familie die letzten 4 Jahre?

Ich glaube, ich habe richtig gehandelt. Ich habe mein Kind und unser Leben geschützt und nicht aus Hass oder Stolz gehandelt.
goldfederchen - 11. Jan, 10:21

Ich finde auch, dass Du völlig korrekt gehandelt hast. Sowohl bei der Entscheidung, nicht mit Deinem Sohn ins Krankenhaus zu fahren wie auch bei der Entscheidung, ihm nichts von dem Tod des Opas zu erzählen. Später, wenn er älter ist und danach fragen wird, kannst Du ihm die Wahrheit sagen, dann wird er sie auch verstehen. Ich wünsch Dir ganz viel Kraft.

shira - 11. Jan, 14:24

Danke, dass tut gut!
Ich stehe eigentlich schon zu meinen Entscheidungen aber manchmal kommen eben die Zweifel und meine meisten Freunde (kinderlos) können mir da nicht so viel helfen!

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